Albatros: Mensch und nicht Profit im Mittelpunkt
Die Sozialgenossenschaft Albatros bietet seit nun mehr 22 Jahren professionelle Dienste und Produkte mit einem ganz besonderen sozialen Plus. In den Bereichen Tischlerei, Gartenbau und Reinigung arbeiten nicht nur geschulte Fachkräfte, sondern auch Menschen am Rande unserer Gesellschaft. Im Rahmen der alljährlichen Vollversammlung blickten die Mitglieder auf ein arbeitsintensives und erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.
Erfolgreich war das Jahr sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Immerhin fanden 54 Männer und Frauen, welche aus verschiedenen Gründen auf dem freien Arbeitsmarkt keine Chance auf Arbeit haben, bei Albatros eine Beschäftigung. Sie erhielten aber viel mehr als einen einfachen Arbeitsplatz: sie fanden Vertrauen, Gehör, Begleitung und Unterstützung bei der Bewältigung von persönlichen Hindernissen, um das Leben wieder in Griff zu bekommen. Dank der guten Zusammenarbeit mit den einweisenden Diensten, gelingt es so die oft jahrelange Abwärtsspirale aus Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung, finanziellen Problemen bis hin zur Obdachlosigkeit zu stoppen und zu durchbrechen. Dabei spielt die sozialpädagogische Komponente eine tragende Rolle, aber nichts desto trotz handelt es sich um keine Beschäftigungstherapie. Die Arbeitsbedingungen in Albatros sind sehr an der Realität, denn oberstes Ziel der Integrationsprojekte bleibt das Fitmachen für den freien Arbeitsmarkt und die Wiedereingliederungen der Personen in unsere Gesellschaft.
Gewürdigt wurde aber auch der wirtschaftliche Erfolg. Der Präsident Franz Kripp und die Direktorin Monika Thomaser legten den Mitgliedern eine positive und ausgewogene Handelsbilanz vor. Mit 70 lohnabhängigen ArbeitnehmerInnen und einem Umsatz von 1,8 Millionen Euro ist Albatros ein wichtiges soziales Unternehmen und ein bedeutender Bestandteil der Meraner Wirtschaft, mit allen Herausforderungen eines wirtschaftlich agierenden Unternehmens. Um am Markt bestehen zu können müssen qualitativ hochwertige Produkte und Dienste angeboten werden. Das Besondere daran ist eben das soziale Plus, der gesellschaftliche Mehrwert. „Albatros ist ein gelebtes Beispiel dafür, dass sich wirtschaftliches Handeln und soziale Verantwortung durchaus vereinen lassen“, so die Direktorin. „Non Profit bedeutet nicht gleich ohne Profit. Es gilt sich den Herausforderungen eines preisorientierten Marktes tagtäglich zu stellen und dabei jedoch nicht den Profit sondern den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“
Im Bild von links nach rechts: Präsident Franz Kripp und Direktorin Monika Thomaser mit Heini Grandi (Präsident Coopbund)