Coopbund und die Mitglieder von Casa Prossima untersuchen gemeinsam die Wohnungsperspektiven in Bozen
Bei dem von den Verantwortlichen für den Bereich Wohnbau im Genossenschaftsverband Coopbund Alto Adige-Südtirol organisierten Treffen zahlreicher Vertreter der etwa 150 Mitglieder der Genossenschaft wurden Projekte vorgestellt und Entwicklungsszenarien aufgezeigt, die allesamt mit der Wohnproblematik in der Landeshauptstadt zusammenhängen. Auch wurde die Notwendigkeit bekräftigt, die Institutionen weiterhin zu sensibilisieren.
Eine starke Vertretung der etwa hundertfünfzig Mitglieder der Genossenschaft Casa Prossima ist der Einladung der Verantwortlichen für Wohnbaugenossenschaften von Coopbund Alto Adige Südtirol gefolgt und hat am Treffen teilgenommen, das darauf abzielte, einen Überblick über den Stand der Projekte und über die künftigen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Wohnungsproblematik in der Stadt Bozen zu vermitteln und die weiteren, konkreten Schritte sowie die zu erledigenden Aufgaben zu definieren.
Casa Prossima, die dem Vertretungsverband mit Sitz am Mazziniplatz in Bozen angeschlossene Genossenschaft, zählt mittlerweile nahezu hundertfünfzig Mitglieder. Die wichtigen Ziele, die sie verfolgt, betreffen das seit Jahren bestehende Wohnungsproblem, mit dem insbesondere die Landeshauptstadt zu kämpfen hat. Ihre Tätigkeit umfasst etwa die Bestätigung des Wohnungsbedarfs durch Übergabe an die Gemeinde der Anträge der Mitglieder, die die Voraussetzungen erfüllen (LG 13/1998) oder Lobbying-Maßnahmen bei der Gemeindeverwaltung sowie Aktionen zur Kommunikation der großen sozialen Bedeutung der Wohnbaugenossenschaft.
Coopbund fordert die Gemeinde auf, geförderte Areale für Casa Prossima auszumachen und zu planen. Auch unterstützt der Verband Privatinitiativen, die vornehmlich den Mitgliedern von Casa Prossima zugutekommen sollen.
Monica Devilli, die Vorsitzende von Coopbund Alto Adige-Südtirol, bestätigte den Anwesenden die Aufmerksamkeit des Verbandes für die Bedürfnisse der Familien und seinen unermüdlichen Einsatz bei der Suche nach Lösungen und bei der Vermittlung der Anliegen der Mitglieder an die Stadtverwaltung. Sie bedankte sich bei den anwesenden Mitgliedern und hob dabei hervor, dass jedes von ihnen eine Familie vertritt. Ihre Botschaft: „Wir brauchen konkrete Antworten auf die dringenden Wohnraumbedürfnisse der Familien. Den Mitgliedern von Casa Prossima müssen kurz- und mittelfristig Perspektiven aufgezeigt werden.“
Alberto Bocchio, der Verantwortliche für den Bereich Wohnbau, gab gemeinsam mit der Kollegin Monica Monauni einen Überblick über die Projekte und über die Aussichten auf Bereitstellung von geförderten Grundstücken in den kommenden Jahren.
„Einleitend“, so Bocchio, „möchten wir nochmals unsere Genugtuung darüber ausdrücken, dass den Mitgliedern der Genossenschaft Werth nach Abschluss der Arbeiten zur Errichtung des Wohnkomplexes in der Pfarrhofstraße 15 c und 15 d die Schlüssel zu den jeweiligen Wohnungen übergeben werden konnten. 39 Wohnungen und ebenso viele Garagen wurden errichtet, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Mittelschicht. Was die Zukunft betrifft, steht das Projekt Don Bosco an: Auf dem Pfarreigelände werden 19 Wohnungen errichtet, von denen 3 noch frei und verfügbar sind; der Baubeginn ist für Januar 2024 vorgesehen. Projekt St. Paulus/Haslach: 22 Wohnungen, für deren Errichtung die Interessenten von Casa Prossima innerhalb Ende 2023 eine neue Genossenschaft gründen werden. Beim geförderten Baugrund in der Similaunstraße geht es um 40 Wohnungen. 2024 könnte die Gemeinde nach Abschluss des städtebaulichen Verfahrens die Ausschreibung zur Zuteilung des Areals vornehmen.
Es gibt dann noch weitere mögliche Lösungen, die die Gemeinde derzeit untersucht. Neben dem Gelände zwischen der Grandi- und der Galileistraße, für welches eine städtebauliche Umwidmung infrage kommt, die auch einen Wohnanteil vorsieht, werden auch Areale am Bozner Boden sowie jenseits der Reschenstraße ins Auge gefasst. Was das Areal der Huber-Kaserne anbelangt, so dauert hier das Verfahren länger als ursprünglich vorgesehen, da sich die Umbauarbeiten an der Vittorio-Veneto-Kaserne, in welche die derzeit in der Huber-Kaserne untergebrachten Büros umgesiedelt werden sollen, verzögern. Um bei diesem äußerst wertvollen Grundstück keine weitere Zeit zu verlieren, könnte die Gemeinde beschließen, den Beginn der Verhandlungen und der Planungsverfahren vorzuziehen.“
Hinsichtlich des „Projekts Haslacher Straße“ wurde im Laufe des Treffens hervorgehoben, dass die von Coopbund und der Genossenschaft Arche im KVW im Einvernehmen mit dem Institut für den sozialen Wohnbau von der Gemeinde positiv aufgenommen wurde. Dieses besonders interessante Projekt sieht die Aufwertung der Gebäude vor und geht gleichzeitig auf die Bedürfnisse des Viertels ein. 85 Wohnungen könnten dem geförderten Wohnbau zugeführt werden. Die Genossenschaften warten nun darauf, dass das Institut für den sozialen Wohnbau die Vorgehensweise für die Abtretung der Bauflächen prüft.
„Beim Bahnhofsareal“, so Alberto Bocchio weiter, „könnten infolge des Verzichts auf das Einheitsprojekt und der Aufteilung in Baulose die Genossenschaften wieder ins Spiel kommen. Coopbund nimmt zur Kenntnis, dass die Planung durch die loseweise Umsetzung des Projekts den Erfordernissen der Stadt besser gerecht wird, wobei eine Vielzahl von Akteuren involviert werden sollen, insbesondere die Wohnbaugenossenschaften, die einen Teil der Grundstücke kaufen oder zugeteilt bekommen können.
Den Mitgliedern von Casa Prossima stehen noch weitere Projekte offen, so etwa jenes zur Realisierung von 14 Wohnungen in Pfatten, wovon 5 noch verfügbar sind, oder das Vorhaben in der neuen Wohnbauzone St. Jakob, das derzeit in Ausarbeitung ist und zu welchem bis Ende des Jahres neue Informationen erwartet werden.“
Pressezusammenfassung:
Alto Adige – 11.07.2023 – p. 19
TGR Bolzano – 11/07/2023
VB33 – 11/07/2023
Weitere Informationen: Coopbund Alto Adige Südtirol – Mazzini Platz 50-56, Tel. 0471 067100, info@coopbund.coop.