Die Dienstleistungsgenossenschaften haben die Krise gut überstanden
Das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verschlechtert, vor allem was die Kreditbranche betrifft. Im Transportgewerbe bleibt die Stimmung weiterhin positiv. Dies geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
Allgemein erwarten heuer die Dienstleistungsunternehmen ein leichtes Umsatzwachstum, wenn auch nur auf dem lokalen Südtiroler Markt. Das Geschäftsklima hat sich trotzdem im Vergleich zum Vorjahr etwas verschlechtert, was vor allem auf die Entwicklung im Kreditwesen zurückzuführen ist.
Allerdings unterscheidet sich das Geschäftsklima zwischen den einzelnen Sparten des Dienstleistungssektors wesentlich. Die Stimmung in der Informatikbranche und allgemein bei den unternehmensorientierten Dienstleistungen ist positiv. Auch im Bereich „Verlag und Kommunikation“ sind die Ertragserwartungen wieder gut, weil die Südtiroler Unternehmen nach den Krisenjahren vermehrt Werbeausgaben tätigen. „Die Dienstleistungsgenossenschaften haben hingegen die Krise gut überstanden“, so Heini Grandi. Der Präsident von Coopbund bemerkt, dass nun verstärkt in Weiterbildung der Mitarbeiter/innen investiert werden soll, um das Angebot an qualifizierten Diensten für die Unternehmen zu erweitern: „Dazu sollten EU-Fonds voll ausgeschöpft werden. So können wichtige Herausforderungen wie Digitalisierung, Internationalisierung und Verbesserung der Ertragsfähigkeit erfolgreich gemeistert werden.“
Ein positives Signal kommt auch von der Investitionsneigung: Die Dienstleister möchten heuer vermehrt investieren, zumindest was Fahrzeuge und Anlagen betrifft. Dies ist teilweise den staatlichen Förderungen zu verdanken: Das Finanzgesetz sieht erhöhte Abschreibungen für Investitionsgüter vor und viele Unternehmen werden davon profitieren.
Im Transportsektor ist das Geschäftsklima weiterhin gut. Insgesamt erhoffen sich heuer 82 Prozent der Transportunternehmen zufriedenstellende Erträge. Die Umsätze sind sowohl im Bereich Personentransport als auch in der Logistik- und Warentransportbranche steigend. Dies führt auch zu wachsenden Beschäftigungszahlen: Im ersten Semester 2016 gab es im Südtiroler Transportgewerbe 3,6 Prozent mehr unselbstständig Beschäftigte als im Vorjahressemester.
Handelskammerpräsident Michl Ebner unterstreicht die Rolle der Dienstleistungsunternehmen: „Mit Beratung, Service und Know-how helfen sie den Unternehmen, komplexe Herausforderungen in allen Bereichen zu meistern. Die Handelskammer begrüßt die Veranstaltung der MOCO-Messe in Bozen im kommenden Oktober, wo die vielfältigen unternehmensorientierten Dienstleistungen vorgestellt werden können.“
Weitere Auskünfte: georg.lun@handelskammer.bz.it