Ein Leben für die Gewerkschaft und das Genossenschaftswesen
Vorstellung der Biographie über den Genossenschaftler und Bürgerrechtsaktivisten Franco Rauzi, herausgegeben von alpha beta piccadilly
Im Auktionssaal des Merkantilgebäudes in Bozen fand letzte Woche die Vorstellung der Biographie über Franco Rauzi, Pionier der Sozialgenossenschaften in Südtirol und ehemaliger Gewerkschaftsvertreter, statt. Das Buch, herausgegeben von Edizioni Alpha Beta Verlag, wurde mit der Unterstützung des Südtiroler Genossenschaftsverbandes Coopbund veröffentlicht.
Ein Leben im Zeichen der Solidarität und des Engagements für die Arbeitsintegration von Menschen am Rande der Gesellschaft
Bedeutungsvolle Erfahrungen in der Politik, bei der Arbeit als Gewerkschaftler und in den Südtiroler Sozialgenossenschaften kennzeichnen das Leben von Franco Rauzi, geboren am 23. April 1932 in Sanzeno im Nonstal. Die Jugend verbringt Rauzi zwischen Meran, Bozen und dem Trentino. Nach einem Konkursverfahren steht er mit 36 Jahren plötzlich ohne Arbeit und ohne Geld da. Er muss wieder bei null anfangen und erhält eine Stelle als Fabrikarbeiter in einem großen Unternehmen in Bozen. Hier beginnt sein Engagement für die Rechte der Arbeiter und die sozialen Anliegen: Als Gewerkschaftsvertreter setzt sich Rauzi für die Sicherheit am Arbeitsplatz, den Gesundheitsschutz der Beschäftigten und deren Recht auf Weiterbildung ein.
Zu einem späteren Zeitpunkt tritt er der Bozner Sozialgenossenschaft Cla – Cooperativa Lavoratori associati bei, einer der ersten Genossenschaften im Trentino-Südtirol, welche sich gänzlich der Arbeitsintegration von benachteiligten Menschen widmet.
Damals gab es für die Menschen mit Beeinträchtigung kaum Arbeitsmöglichkeiten: Im Gegensatz zu den „Geschützen Werkstätten“, die ihre Tätigkeit vor allem auf die Betreuung der Benachteiligten ausrichteten, boten die neugegründeten, damals noch nicht anerkannten, Sozialgenossenschaften den Menschen eine bezahlte Arbeit in einem wettbewerbsorientierten Unternehmen an. Diese Erfahrung als Freiwilliger und Mitarbeiter bei der Cla war der Auslöser zahlreicher anderer Zusammenarbeiten im Genossenschaftssektor, so wurde Rauzi zum Gründungsmitglied der Sozialgenossenschaften Novum, Aquarius und Oasis, die noch heute in Bozen tätig sind.
Das Buch als Dankeschön der besonderen Art
„Mit diesem neu erschienenen Buch möchte sich die Genossenschaftsbewegung bei Franco Rauzi für alles das, was er in seinem Leben geleistet hat, bedanken“, betonte Alberto Stenico bei der Vorstellung des Buches. Auch der Vorsitzende von Coopbund Heini Grandi hat die Bedeutung seiner Lebenserfahrungen unterstrichen: „Beim Lesen der Biographie über Franco Rauzi wird einem klar welch innovatives Potential die Sozialgenossenschaften in sich tragen, ein Merkmal das sie seit jeher kennzeichnet und ihnen ermöglicht, eine Antwort auf die wandelnden Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu geben“.
Franco Rauzi und seine Frau Mara, sowie seine Freunde und Bekannte ließen sich die Buchvorstellung nicht entgehen. Mit dabei waren auch mehrere Vertreter der öffentlichen Institutionen, so der Bozner Stadtrat für Sozialpolitik und Kultur Juri Andriollo und die Landesrätin Martha Stocker, die lobende Worte für das Engagement von Franco Rauzi fand.
Die Biographie “Franco Rauzi: Una vita tra sindacato e cooperativa” ist in den Buchhandlungen und auf der Webseite von Edizioni Alpha Beta Verlag erhältlich.