Heini Grandi als Präsident von Legacoopbund bestätigt
Während des 11. Landeskongresses des Genossenschaftsverbands Coopbund, der am 25. November in der Handelskammer stattgefunden hat, wurde der Vorstand von Coopbund neu gewählt. Heini Grandi wurde als Präsident von Coopbund bestätigt; stellvertretende Vorsitzende ist Monica Devilli.
Mit fast 200 angeschlossenen Genossenschaften und mehr als 16.000 Mitgliedern ist Coopbund zu einer festen Größe der Südtiroler Wirtschaft geworden. Vor allem im Bereich der Sozialgenossenschaften ist der Verband stark präsent. Mehr als 100 Delegierte der Genossenschaften sind am 25. November in der Handelskammer Bozen eingetroffen und haben im Rahmen des 11. Landeskongresses den neuen Vorstand von Coopbund gewählt.
Der Präsident Heini Grandi wurde in seinem Amt bestätigt und wird nun weitere fünf Jahre die Geschicke des Genossenschaftsverbandes leiten. Neu gewählt wurde die Vizepräsidentin Monica Devilli; sie löst damit Giulia Failli in ihrem Amt ab. Als Vorstandsmitglieder wurden Fiammetta Bada, Clair Dejaco, Giulia Failli, Tiziano Mazzurana, Francesca Peruz, Stefano Ruele, Christian Sommavilla und Ivan Tomedi bestätigt. Neu mit dabei sind Maximilian Benedikter, Ivan Ceradini, Heidi Gronauer, Paul Hammond, Fabrizio Maretto, Alexander Nitz, Matthias Spögler und Monika Thomaser. Alberto Stenico, langjähriger Präsident von Coopbund, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Im Rahmen des öffentlichen Teils des Kongresses, an dem auch der Landeshauptmann Arno Kompatscher, der Landesrat Christian Tommasini und die Vizepräsidentin des nationalen Genossenschaftsverbandes Legacoop Orietta Antonini teilgenommen haben, referierten Genossenschaftler aus Ligurien und München über genossenschaftliches Wohnen und Bürgergenossenschaften.
Gerhard Schönleber und Uta Alexander stellten das Projekt der Wohnbaugenossenschaft Wagnis e.G. vor. Zweck der Münchner Genossenschaft ist die Förderung ihrer Mitglieder durch eine sozial und ökologisch verantwortbare Wohnungsversorgung. Die 1.200 Mitglieder dieser Genossenschaft sind “Mieter im eigenen Haus”. Sie besitzen ein lebenslanges Wohnrecht und zahlen auf Dauer günstige Mieten. Außerdem engagieren sich die Mitglieder für eine aktive Nachbarschaft und profitieren gegenseitig von ihren unterschiedlichen Kompetenzen.
Dass genossenschaftliche Projekte zum Wohle der gesamten Gemeinschaft beitragen, beweist auch die in Ligurien tätige Bürgergenossenschaft Ture Nirvane. Beim Kongress von Coopbund schilderte der Präsident Massimo Candela wie das mittelalterliche Dorf von Torri Superiore am Fuße der ligurischen Alpen zu neuem Leben erweckt wurde. Nachdem der letzte Bewohner das Dorf in den Achtzigerjahren verließ, begannen die Mitglieder des Vereins Torri Superiore die abgekommenen Häuser des Weilers zu restaurieren und so konnten hier wieder die ersten Familien einziehen. Im Jahr 1999 wurde dann die Bürgergenossenschaft gegründet; diese verwaltet und führt ein Kulturzentrum und ein Ferienhaus in Torri Superiore und schafft so neue Arbeitsmöglichkeiten für die Bewohner des Dorfes.
Nach diesen Impulsreferaten, diskutierten der Landeshauptmann Arno Kompatscher, der Landesrat Christian Tommasini, die Professorin Susanne Elsen, die Vizepräsidentin von Legacoop Orietta Antonini und der neugewählte Präsident von Coopbund Heini Grandi über die aktuelle Situation des Genossenschaftswesens in Südtirol und dessen Zukunftsperspektiven.
Der Landesrat für Genossenschaftswesen Christian Tommasini knüpfte am Beitrag der Wohnbaugenossenschaft Wagnis an und deutete auf ein ähnliches Cohousing- und Coworking-Projekt in Bozen hin. Dabei unterstrich er, dass für die Umsetzung neuer Wohnkonzepte ein Umdenken erforderlich sei.
In seinem Beitrag unterstrich der Landeshauptmann die Bedeutung der Genossenschaft für die Südtiroler Wirtschaft: „Wir befinden uns in einer Sondersituation. Das Genossenschaftswesen ist in Südtirol wesentlich bedeutender als in anderen Ländern. Durch die genossenschaftliche Zusammenarbeit schaffen wir es, den Herausforderungen des Markts gerecht zu werden.”
Auch der Präsident Heini Grandi wies auf die Wichtigkeit der Eigeninitiative hin und betonte die Bedeutung der genossenschaftlichen Werte wenn es darum geht, zukunftsorientierte genossenschaftliche Projekte zu planen und umzusetzen.