Nachhaltigkeit: Unternehmen erzählen einander
Südtirol, Nachhaltigkeit und Veränderung
Am Freitag, dem 29. November fand in Bozen die vom Fachverband Coopbund Alto Adige Südtirol veranstaltete Tagung Unternehmen und Nachhaltigkeit – die Sozialbilanz als Strategie für die Zukunft statt.
Gleichzeitig gingen beim globalen Klimastreik überall auf der Welt Menschen auf die Straße. Aus diesem Grund stand die Agenda 2030 im Mittelpunkt, ein von der UNO im Jahr 2015 verabschiedetes Tätigkeitsprogramm mit 17 Zielvorgaben für nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle und Maßnahmen gegen den Klimawandel gewährleistet.
Wie der Coopbund-Vorsitzende Heini Grandi in Erinnerung rief, „beschäftigte sich das Genossenschaftswesen immer schon mit Nachhaltigkeit, das liegt sozusagen in seinen Genen“ und bezog sich weiters auf die drei entsprechenden Grundpfeiler, „Umweltschutz, Wirtschaft und Soziales – nachhaltig vorgehen bedeutet, nach Ausgleich zwischen diesen drei Bereichen zu suchen.“ Diese Suche erfordert den Einsatz aller beteiligten Träger, wenn auch auf jeweils unterschiedlichem Niveau.
Teilgenommen haben Professor Szigeht von der Freien Universität Bozen, ASviS (Alleanza Italiana per lo Sviluppo Sostenibile – italienischer Verband für nachhaltige Entwicklung), das Insitut ARCO aus Prato (action research for co-development), Legacoop Friaul-Julisch Venetien sowie mehrere Unternehmen: die Sozialgenossenschaft Oasis, der Energieriese Alperia, Kauri Distribution, ein neues, im Bereich nachhaltige Mode tätiges Unternehmen und das Yunus Social Business Center der Universität Florenz.
Der Umstand, dass derart unterschiedliche Träger teilnahmen, zeigt, wie vielschichtig sich Nachhaltigkeit zusammensetzt und macht gleichzeitig auf die Notwendigkeit aufmerksam, sich einen ganzheitlichen Überblick über die Probleme zu verschaffen, um allgemein gültige Lösungen finden zu können.
Es mangelt zum Glück nicht an Initiativen, aber um Nachhaltigkeit in Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft verwirklichen zu können, ist ein systematischer und genossenschaftlicher Ansatz erforderlich, der es Bürger/innen, kleinen Organisationen und großen Unternehmen gestattet, gemeinsam tätig zu werden.
Unter anderem hatte sich die Tagung zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk für den Bestand aufzubauen, um die verschiedenen Initiativen miteinander zu verbinden und Überschneidungen zum vermeiden.
In diesem Zusammenhang wurde auch erörtert, welche Rolle die Sozialbilanz spielen kann, deren Bedeutung dank Verordnung 2014/95/EU zugenommen hat und die nach der Reform für den Nonprofit-Bereich für alle sogenannten sozialen Unternehmen und Körperschaften verbindlich eingeführt wurde, die mehr als eine Million Euro Gewinn erwirtschaften. Die auf Umweltverträglichkeit ausgerichtete Sozialbilanz kann zu einem Schlüssel werden, die Kommunikation zwischen Unternehmen begünstigen, nachhaltige Veränderungen und effiziente Geschäftsführung fördern, damit weniger Rohstoffe verschwendet werden.
Die Tagung schloss mit einem von der Sozialgenossenschaft Studio Comune am Nachmittag angebotenen Workshop, bei dem die Teilnehmer/innen in ihren Überlegungen zur Frage betreut wurden, wie sie auch schon mit Kleinigkeiten und alltäglichen Tätigkeiten zur Veränderung beitragen können.
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