Prosit – Eröffnung neuer Wirkungsräume im Zeichen geteilter Werte
An der feierlichen Eröffnung der Werkstätte und des Ausstellungsraums nahmen neben der Verbandsspitze von Coopbund Alto Adige Südtirol auch zahlreiche Vertreter weiterer lokaler Organisationen teil
Beim „Coop Brunch“ standen heute Vormittag die Grundsätze und Werte der Zusammenarbeit ganz im Mittelpunkt. Das Event bildete nämlich den Rahmen für die Einweihung und die Vorstellung des neuen Standortes der auf visuelle Werbung über Digital- und Printmedien fokussierten Sozialgenossenschaft Prosit in der Johannes-Kepler-Straße in Bozen.
Monica Devilli, Vorsitzende von Coopbund Alto Adige Südtirol, hob die Anstrengungen hervor, die der Genossenschaftsverband auch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres wieder unternommen hat, um die Genossenschaften in ihren vielfältigen Aktivitäten zu unterstützen. Für die nächste Zukunft wurde die Bereitschaft bekräftigt, durch die Stärkung des Bereichs Mitglieder- und Start-up-Betreuung weiterhin neue Initiativen vor Ort zu fördern, um – auch durch die Initiierung und die Entwicklung innovativer Projekte – immer nah an den Bedürfnissen der Gesellschaft zu sein. Insbesondere auch dem Thema Wohnen soll dabei stets große Aufmerksamkeit gewidmet werden, und zwar durch weitere Initiativen, die darauf abzielen, neuartige Wohnkonzepte zu fördern und in Südtirol Wohnraum für junge Menschen, Berufstätige, Senioren und Familien zur Verfügung zu stellen. Die Tätigkeit wird sich innerhalb der Makrobereiche abspielen, die zu Beginn des Jahres definiert wurden, nämlich „Jugend und Generationenwechsel“, „Bürgergenossenschaften und Energiegemeinschaften“, „Senioren“ oder „Wohnen“. Bei allen bilden Innovation und Entwicklung den sprichwörtlichen roten Faden.
Empfangen wurden die Gäste von Romano Beaco, dem Vorsitzenden der Genossenschaft, mit einer kurzen Einleitung: „Die Eröffnung unserer nagelneuen Werkstatt mitsamt Ausstellungsraum hat bei uns von Prosit für eine ganz besondere Stimmung gesorgt. In den ersten 13 Jahren ihres Bestehens konnte unsere Sozialgenossenschaft spannende Herausforderungen meistern und vielfältige Chancen nutzen. Es war dies eine intensive, mitunter auch schwierige, aber auf jeden Fall anregende Zeit. Unermüdlich haben wir danach getrachtet, unserer Verantwortung als Unternehmer der Innovation in der sozialen Zusammenarbeit bestmöglich gerecht zu werden. Dass wir nun gemeinsam mit so vielen Menschen, die den Geist und das Ziel unseres Projekts mit uns teilen, die Eröffnung des Betriebsstätte für visuelle Kommunikation in unserem neuen Haus in der Johannes-Kepler-Straße öffentlich feiern dürfen, soll nicht als Ziel verstanden werden,“ so Beaco. „Ganz im Gegenteil: Wir möchten diesen Moment zum Anlass nehmen, gemeinsam mit unseren Gästen, den Non-Profit-Partnern, den Verantwortlichen der lokalen Sozialgenossenschaften und allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, in die Zukunft zu blicken. Denn wir – Prosit – glauben an unser Wirken als genossenschaftliche Akteure der Solidarität und an eine soziale Kooperation, die sich als dynamischer Wirtschafts- und Unternehmensbereich versteht, in welchem jede Herausforderung gleichzeitig als große neue Chance wahrgenommen werden kann und muss.“
Nach der Begrüßung ging Coopbund-Vorsitzende Monica Devilli auf das Thema der „Herausforderungen der sozialen Zusammenarbeit“ ein, um anschließend einen interessanten Austausch zwischen den Genossenschaften anzuregen.
Alessandra Berloffa, Leiterin der Sozialgenossenschaft Eureka, Francesca Peruz, Vorsitzende der Sozialgenossenschaft Clab, und Monika Thomaser, Leiterin der Sozialgenossenschaft Albatros, erörterten die derzeitige Lage des Sektors und hoben dabei Erfordernisse und Prioritäten hervor, die es in dieser Zeit voller bedeutender institutioneller Treffen mit den Vertretern der lokalen Politik anzugehen gilt.
Mit von der Partie bei der Einweihungszeremonie der Genossenschaft Prosit waren auch die zuständigen Referenten Rosmarie Pamer als Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehrenamt sowie Juri Andriollo als Bozner Stadtrat für Soziales, Freizeit und Sport.
Anschließend fand die Eröffnung des Labors und des Showrooms der Sozialgenossenschaft Prosit statt. Es war ein ganz besonderer Anlass, um gemeinsam mit anderen Genossenschaften des Coopbund-Netzwerks die verschiedenen Innovationen zu würdigen, die hier umgesetzt wurden: Denn Prosit hat sich räumlich ausgedehnt und gleichzeitig die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen ausgebaut, dabei stets an den Grundsätzen der Einbeziehung benachteiligter Personen festgehalten und so zur Entwicklung des Dritten Sektors beigetragen. Jessica Rizzoli, Verantwortliche für den sozialen Bereich von Prosit, beschreibt es so: „Nehmen wir es ganz genau, so sind wir als Sozialgenossenschaft dazu bestimmt, ein breites Spektrum von Problemen anzugehen und zu lösen, wobei unsere Hauptaufgabe darin besteht, die soziale und berufliche Eingliederung für benachteiligte Gruppen zu verbessern, die mangels geeigneter Betreuungsangebote Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Wir stellen die Person in den Mittelpunkt, richten uns nach ihrem Rhythmus und ihren Eigenheiten, akzeptieren ihr Anderssein und hören ihr zu, um sinnstiftende und motivierende Momente zu schaffen. Wir sorgen für das Gemeinwohl, indem wir als Privatpersonen subsidiär öffentliche Politik betreiben. Sonst wären wir ja einfach nur Unternehmen und keine auf Solidarität ausgerichteten genossenschaftlichen Akteure. Uns ist klar geworden, dass unser Ziel nur dann erreicht werden kann, wenn viele am selben Strang ziehen, denn auch bei den Sozialgenossenschaften ist Teamarbeit der Schlüssel zum Erfolg. Unsere Aufgabe und unser Know-how sehen wir darin, Solidarität als Unternehmenskapital einzusetzen; uns selbst und unsere Fertigkeiten einzubringen, um dieses Kapital wachsen zu lassen, ist das Unternehmerrisiko, das wir einzugehen bereit sind.“