Vollversammlung Legacoopbund: Sozialgenossenschafen im Höhenflug
Heute (31. Mai 2019) fand im Sitz der Sozialgenossenschaft Albatros in Meran die jährliche Mitgliederversammlung des Südtiroler Genossenschaftsverbands Coopbund statt. Der Verband zählt 196 Mitgliedsgenossenschaften, vorwiegend Sozialgenossenschaften (90), welche insgesamt 28.390 Mitglieder vorweisen und 2.300 Personen in Südtirol beschäftigen.
Wie viel Sozialgenossenschaften sind in Südtirol gewachsen? Die heutige Vollersammlung (31. Mai 2019) des Südtiroler Genossenschaftsverbands Coopbund stand ganz im Zeichen der Arbeit und Arbeitsintegration in Sozialgenossenschaften. Coopbund ist vor allem in diesem Bereich stark vertreten: Insgesamt zählt der Verband 196 Mitgliedsgenossenschaften in ganz Südtirol, von denen 90 Sozialgenossenschaften (55 Genossenschaften des Typs A und 35 Genossenschaften des Typs B) in ständigem Wachstum sind, bedenke man, dass vor 20 Jahren es nur 11 waren.
Im Rahmen der Vollversammlung wurden einige Daten zum Wachstum von Sozialgenossenschaften, insbesondere von Sozialgenossenschaften des Typs B, vorgelegt. Hauptziel dieser Genossenschaften ist die Eingliederung benachteiligter Personen in die Arbeitswelt: Durch unternehmerische Tätigkeiten in verschiedenen Sektoren – von der Landwirtschaft bis hin zum Dienstleistungssektor – schaffen sie Arbeitsplätze und Mehrwert für die gesamte Gesellschaft. In Italien gibt es rund 6.385 Sozialgenossenschaften des Typs B und beschäftigen rund 67.000 benachteiligte Personen. An Coopbund sind 35 Sozialgenossenschaften des Typ B angeschlossen, das sind ca. 40% der in Südtirol tätigen Sozialgenossenschaften des Typs B, welche somit 277 benachteiligte Personen beschäftigen. Personen, die aus verschiedenen Gründen keine Beschäftigung auf dem freien Arbeitsmarkt finden.
Der Vorsitzende von Coopbund Heini Grandi erklärte die Daten wie folgt: “Wir haben festgestellt, dass in den letzten Jahren die Zahl der benachteiligten Personen stetig zugenommen hat. Die Beschäftigung dieser Menschen hat eine positive Auswirkungen auf die Gesellschaft: Arbeiter produzieren, zahlen Beiträge, sie belasten nicht die öffentlichen Ausgaben und sind ein positives Beispiel für andere. Die Arbeit selbst ermöglicht Ihnen eine persönliche Entwicklung, ein würdiges Leben, den Aufbau sozialer Beziehungen und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft.“ Nach Angaben der Nationalen Beobachtungsstelle für Unternehmen Soziale Netzwerke des Isnet-Vereins verdient das Unternehmen für jeden Euro, der über eine Sozialgenossenschaft in die Beschäftigung eines Benachteiligten investiert wird, das Doppelte (Soziale Auswirkungen der Vermittlung von Arbeitsplätzen für Benachteiligte im Jahr 2016: SROI = 1,92 Euro – Social Return On Investment).
Die Daten der seit 25 Jahren in den Bereichen Reinigung, Garten und Zimmerei tätigen Sozialgenossenschaft Albatros sind ein Beispiel, und genau anlässlich dieses Jubiläums fand die Coopbund-Versammlung in der Zimmerei Albatros statt. “Bei uns erhalten die Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben, nicht nur einen Arbeitsvertrag, sondern vor allem Unterstützung und Erhören bei dem Versuch, persönliche Probleme zu überwinden und ihr Leben zurückzunehmen. In diesen 25 Jahren haben 334 benachteiligte Personen durch unsere Unterstützung eine Beschäftigung auf dem freien Markt gefunden und 40 benachteiligte Personen arbeiten derzeit bei Albatros und werden von einem sozialen Team in ihrer Arbeitserfahrung begleitet “, sagte Monika Thomaser, Direktorin der Sozialgenossenschaft Albatros.
Der Bürgermeister von Meran, Paul Rösch, und die Leiterin des Amtes des Genossenschaftswesens der Autonomen Provinz Bozen, Manuela Paulmichl, drückten ebenfalls Wertschätzung für die jahrelange Arbeit der Sozialgenossenschaft Albatros aus. “Sozialgenossenschaften sind Unternehmen, die auf dem Markt sind und Albatros ist ein konkretes Beispiel dafür. Sozialgenossenschaften leben dank der Aufgaben sowohl von Privatpersonen als auch von der öffentlichen Verwaltung. Es ist daher wichtig, dass öffentliche Institutionen sie als anerkannte Partner sehen und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass sich diese Unternehmen am Markt etablieren können “, betonte der Präsident des Coopbund Heini Grandi am Ende des Treffens.