Die Genossenschaft Lebenswertes Ulten hat einen neuen Präsident
Die Sozialgenossenschaft Lebenswertes Ulten hat einen neuen Vorsitzenden: Wolfgang Raffeiner wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung zum Nachfolger der langjährigen Präsidentin und Initiatorin des Projekts Waltraud Schwienbacher gewählt.
Vollkompostierbare Schuhe, Tablet-Hüllen und Brotkörbe aus Wolle. Handgemachte und recycelte Objekte liegen voll im Trend. Dennoch ist es für die Hersteller solcher Nischenprodukte nicht immer leicht über die Runden zu kommen. Unter der Marke „Bergauf“ hat die Sozialgenossenschaft Lebenswertes Ulten eine ganze Produktlinie, hergestellt aus heimischer Schafwolle, entwickelt und auf den Markt gebracht. Geschätzt werden diese Produkte vor allem von Touristen, die während ihres Urlaubs im Laden der Genossenschaft in St. Walburg im Ultental vorbeischauen. Was viele von ihnen vielleicht nicht wissen, ist, dass sie mit dem Kauf dieser Produkte auch die Arbeitsintegration von benachteiligten Menschen fördern.
Als Sozialgenossenschaft hat es sich das Unternehmen Lebenswertes Ulten nämlich zum Ziel gesetzt, Personen am Rande der Gesellschaft in die Arbeitswelt zu integrieren. „Bei uns finden diese Menschen eine Arbeit. Vor allem nehmen wir uns aber Zeit für sie: wir betreuen und begleiten sie, damit sie den Weg zurück in die Arbeitswelt finden“, erklärt uns die Mitarbeiterin Cornelia. Für Kleinbetriebe, die sich oft nur mit Mühe über Wasser halten können, ist es kein Leichtes, die dafür nötige Zeit aufzubringen, findet sie.
Derzeit sind bei „Lebenswertes Ulten“ zwei benachteiligte Personen beschäftigt. In der Ultner Wollmanufaktur stellen sie Bekleidung, Einrichtungsgegenstände und Maßanfertigungen her. Dafür braucht die Sozialgenossenschaft viel Wolle. Zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühling, werden ungefähr 500 bis 600 kg Schafwolle gesammelt. Die Bauern erhalten dafür Gutscheine, die sie dann im Geschäft von „Bergauf“ einlösen können. Ein fairer Tausch, denn würden sie die Schafwolle nicht hier abgeben, so müssten sie sie lediglich entsorgen: „Und das kostet den Bauern ja wiederum Geld“. Es wäre sozusagen ein reines Verlustgeschäft.
Inzwischen sammelt man nicht nur Wolle aus Ulten, sondern auch aus anderen Südtiroler Tälern. Jedoch will man sich nur auf regionale Rohstoffe beschränken. Lokale Kreisläufe und Nachhaltigkeit waren von Beginn an leitende Gedanken dieses unternehmerischen Unterfangens. In diese Richtung soll es auch in Zukunft weitergehen, ist sich Cornelia sicher: „Bewusste Konsumenten schätzen unsere Produkte. Leider sind wir in Südtirol noch nicht so bekannt. Oft lernen uns unsere Landsleute erst dann kennen, wenn sie einige Urlaubstage hier in Ulten verbringen“. Halb so schlimm, wenn das Produkt gut ankommt, kann es ja nur noch „bergauf“ gehen.
Die Wollprodukte „Bergauf“ können im Geschäft in St. Walburg, online unter www.bestofsouthtyrol.com und am 31. Mai 2017 auch im Rahmen der Genussmeile beim Moosbauer in Bozen erworben werden.