Für Pflegekräfte und Familien – Gemeinsam sind wir stärker
Heute, am 21. November 2024, fand im Saal Oberrauch von Coopbund Alto Adige Südtirol die Eröffnungsveranstaltung der zweiten Ausgabe des Kurses für Pflegekräfte von älteren oder hilfsbedürftigen Menschen statt, organisiert von der Sozialgenossenschaft Domus Care 24 in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für den Schutz der Patientenrechte Südtirol und weiteren Vereinen.
Dieser Kurs, der primär von der Sozialgenossenschaft Domus Care 24 organisiert wird, hat in dieser Ausgabe auch Partner gefunden, die die Initiative sowohl finanziell als auch in Form von Referenten unterstützen. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, die sich mit der gleichen Zielgruppe befassen – also älteren Menschen, Kranken, Familien und Pflegekräften – ist entscheidend, um die Arbeit bestmöglich zu leisten und den angebotenen Service professioneller zu gestalten.
Monica Devilli, Präsidentin von Coopbund Alto Adige Südtirol, eröffnete am Nachmittag die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmer. Sie erläuterte auch, warum Coopbund Alto Adige Südtirol als Interessenvertretung der im Gebiet tätigen Genossenschaften, die seit 50 Jahren aktiv ist, Projekte der eigenen Mitgliedsgenossenschaften unterstützt. „Wir unterstützen unsere Genossenschaften, indem wir verschiedene Dienstleistungen anbieten und spezifische Schulungen für unterschiedliche Tätigkeitsbereiche organisieren. Wir fördern außerdem ihre Teilnahme an unseren Initiativen und unterstützen die Schaffung von Synergien und Netzwerken zwischen den Genossenschaften, um die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung zu stärken“, erklärte Devilli.
Auch Landesrätin für Sozialen Zusammenhalt, Familie, Senioren, Genossenschaften und Ehreamt, Rosmarie Pamer, geht in ihren Zeilen auf die Bedeutung der häuslichen Pflege von älteren Menschen ein. „Die Pflege älterer Menschen ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Um sie richtig anzugehen, ist es entscheidend, die Pflege so zu organisieren, dass jede ältere Person genau die Leistungen erhält, die sie braucht. In diesem Zusammenhang spielt die häusliche Pflege eine entscheidende Rolle, denn ältere Menschen sollten so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können. Die Qualität der Pflege muss dabei immer im Mittelpunkt stehen.“
Neben dieser Unterstützung in Bezug auf die Organisation von Genossenschaften ist auch die finanzielle Unterstützung wichtig, um die Aktivitäten der Genossenschaften zu ermöglichen. Das Projekt der zweiten Ausgabe des Kurses wurde auch der Stiftung Südtiroler Sparkasse vorgestellt, die es für richtig und notwendig hielt, diese Initiative mit einem finanziellen Beitrag zu unterstützen. In seiner Rede erläuterte Umberto Carrescia, Mitglied des Verwaltungsrats der Stiftung, die Motivation der Stiftung: „Seit Jahren unterstützen wir nicht nur kulturelle Aktivitäten, Initiativen oder Vereine, sondern haben unsere finanziellen Hilfen auch auf den sozialen Bereich im weitesten Sinne ausgeweitet, aufgrund seiner großen gesellschaftlichen Bedeutung.“
Nicht nur auf Landesebene ist dieses Thema von großer Bedeutung, sondern auch in der Gemeinde Bozen. In seinen Worten betonte Carlo Alberto Librera, Abteilungsdirektor für örtliche Dienste der Gemeinde Bozen, in Vertretung des Stadtrates für Soziales, Freizeit und Sport: „Der Begriff ‚Badante‘ wird im alltäglichen Sprachgebrauch oft in einer allgemeinen, wenn nicht gar unangemessenen Weise verwendet; in Wirklichkeit handelt es sich um eine Berufsgruppe, die in der heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Es handelt sich um eine Person, die Personen, die sich teilweise selbst versorgen oder nicht selbst versorgen können, bei der Verrichtung alltäglicher Aktivitäten zu Hause und außerhalb unterstützt. Es versteht sich von selbst, dass die berufliche Ausbildung dieser Personen im Laufe der Zeit eine grundlegende, wenn nicht gar strategische Rolle und Bedeutung einnehmen wird, um Effizienz und hohe Qualitätsstandards bei den angebotenen Dienstleistungen zu gewährleisten. Der Domus Care 24 Sozialgenossenschaft erkennen wir als Stadtverwaltung jene Fähigkeiten und Kompetenzen an, die in der Lage sind, rechtzeitig und angemessen auf die Herausforderungen zu reagieren, die in diesem heiklen Sektor der Hilfe für Personen, die nicht nur ständige und professionelle Hilfe, sondern auch Unterstützung und menschliche Nähe benötigen, jeden Tag aufs Neue auftreten“.
Das Zentrum für den Schutz der Patientenrechte ist in dieser Ausgabe des Kurses als Partner eingetreten, um Synergien zu nutzen, da die Tätigkeitsfelder des Zentrums und der Genossenschaft Domus Care 24 sehr ähnlich sind. Stefano Mascheroni, Direktor des Zentrums, unterstrich: „Wir haben diese Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Domus Care 24 aufgenommen, weil wir gemeinsame Werte teilen und die Möglichkeit haben, zusammenzuarbeiten und uns gegenseitig zu unterstützen, um das endgültige Ziel zu erreichen: den kranken und älteren Menschen sowie ihren Familien zu helfen. Unsere Organisation hat, neben den täglichen Aktivitäten zum Schutz der Menschenrechte, eine Zunahme des Bedarfs an persönlicher Betreuung und der damit verbundenen Verwaltung von Pflegekräften für Familien festgestellt. Nach einer sorgfältigen Analyse des Gebiets hat unsere Organisation beschlossen, eine Vereinbarung mit Domus Care 24 zu schließen, um die Zusammenarbeit in diesem Bereich zu verstärken, nachdem wir die Qualität und das tägliche Engagement direkt beobachtet haben.“
Nicht nur das Zentrum für den Schutz der Patientenrechte, sondern auch das Patronat SGK ist Partner dieses Projekts. Insbesondere die erste Einheit des Kurses, die sich mit den vertraglichen, sozialversicherungsrechtlichen und steuerlichen Aspekten für Pflegekräfte befasst und von Salvatore Falcomatà durchgeführt wurde, stieß in der ersten Ausgabe auf großes Interesse. Daher wurde beschlossen, die Einladung zu dieser ersten Veranstaltung auch an andere Interessierte zu richten, nicht nur an die Kursteilnehmer, die weitere sieben Module bis Februar 2025 absolvieren werden.
Die Veranstaltung endete mit den Abschlussworten von Aurora Benites, Mitbegründerin der Genossenschaft Domus Care 24: „Wir als Genossenschaft Domus Care 24 wollen nicht nur Familien bei der Suche nach Pflegekräften für ihre Lieben unterstützen, sondern auch die Pflegekräfte selbst ausbilden. Dadurch helfen wir in erster Linie ihnen, ihre Arbeit besser zu leisten, und auch wir können so als Sozialgenossenschaft einen professionelleren Service anbieten.“
Neben diesem Projekt organisiert die Sozialgenossenschaft Domus Care 24 auch andere Initiativen für das Betreuungspersonal, meist Frauen, die entweder mit oder ohne Familie eingewandert sind. Um ihnen bei der sozialen Integration zu helfen, bietet die Genossenschaft Unterstützung bei der Suche nach Sprachkursen an, organisiert sogenannte „Salons“ für den Austausch unter den Pflegekräften und veranstaltet Nachmittage für die Kinder dieser Frauen.